Ein Beispiel – das Strecken

Das Strecken des Körpers ist eine spontane Art von Bewegung, mit der die meisten Menschen und sogar Tiere eine Steifheit überwinden. Wenn man sich nach dem Aufstehen oder nach langer Sitzzeit strecken möchte, folgen wir einem natürlichen Bedürfnis. Dieses Strecken kann jeder leicht tun, es reicht aber nicht sehr tief. Die Yoga-Asanas gehen tiefer, indem sie den Körper in einer durchgreifenden Weise strecken.
Die Muskeln des Körpers arbeiten, indem sie sich abwechselnd zusammenziehen und wieder lockern. Oft lockern sie sich aber nach der Bewegung nicht richtig, sondern bleiben in einem Zustand der Anspannung. Das verkürzt die Gewebe und macht sie steif und schmerzhaft. Muskelspannungen können durch Kälte, Zug, Überanstrengung, Streß usw. hervorgerufen werden. Manche Menschen leben dauernd in einem Zustand erhöhter Spannung, was nicht nur erschöpfend und schmerzhaft, sondern auf Dauer die Ursache für vielerlei Leiden und chronische Krankheiten ist.
Die Streckübungen des Yoga arbeiten diesen Muskelverspannungen wirksam entgegen. Der Streckeffekt macht den Körper beweglich und korrigiert falsche Haltungen. Geschmeidige Rückenmuskeln entlasten die Wirbelsäule und vermindern den Verschleiß der Bandscheiben. Richtig gestreckte Muskeln arbeiten weich, entspannen sich leicht und reagieren auf ein Minimum an Nervenimpulsen. Bei Muskelarbeit wird eine verringerte Energiemenge verbraucht was wiederum Kraft und Ausdauer stärkt. Wird der Körper gründlich gestreckt und gelockert, wird  Energie freigesetzt, und man fühlt sich fit, hat gesunden Appetit, gute Verdauung und braucht weniger Schlaf.

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