Mantren & Rezitation
Klang der Seele
Man – bedeutet Geist • Tra – steht für Konzentration
Die Tradition der Mantren und Rezitationen sind alt und in allen Meditations-Traditionen und Religionen zu finden. Mit dem Rezitieren, Singen und Wiederholen von Mantren, Silben, Worten -laut, leise oder mental – helfen wir unserem Geist zur Ruhe zu kommen und sich zu konzentrieren. Auch haben Mantren einen positiven Effekt auf unsere Psyche und Stimmung.
Ich hatte erst 2 Yogastunden mitgemacht, als ich an einer 2,5 Stunden – Meditation mit Mantra teilnahm. Ich war neugierig und skeptisch. Das lange Sitzen entwickelte sich zum rumzappeln, meine Stimme wurde heiser, doch irgendwie hielt ich durch. Es war anstrengend und schön zugleich, körperlich eine kleine Tortur, doch in meinem Geist passierte etwas, das angenehm war. Außerdem war ich nicht allein, was ich gut fühlen konnte. Auch die anderen veränderten immer wieder die Sitzposition und rezitierten einfach weiter. Das motivierte mich durchzuhalten. Nach einer gewissen Zeit war es dann egal, wie lange es noch dauerte.
Ich glaube, es war in meiner 4. Yogastunde, als wir wieder eine Meditation mit einem Mantra machten. Als meine Lehrerin am Ende sagte „tief einatmen, … ausatmen“, war mein Geist still. Mucksmäuschenstill. Da war kein Gedanke mehr. Nur Stille.
Kurz vorher hatte ich ein Buch von Pema Chödrön gelesen, in dem sie vorschlug, dasss man mit einem Wort benennt, was man gerade fühlt, erlebt. (z.B. Angst, Traurigkeit usw.) Das einzige Wort was als Gedanke kam war: Stille. Es war großartig, es fühlte sich so wunderbar an, dass ich gar nicht mehr aus diesem Zustand raus wollte. Beim Abschluß machte ich nicht mit, Ich sass nur da und war still. Irgendwann zwang ich mich, wieder aktiv zu werden, mich zu bewegen und dann kamen auch die Gedanken wieder.
Diese Erfahrungen haben meine Verbindung, meine Liebe zu Mantren geweckt und mir gezeigt, was möglich ist. Auch bei einem Geist der so viel denkt wie meiner 🙂 . Ich liebe es immer noch, mit Mantren zu arbeiten und habe oft eins im Kopf. Es kommt ganz von selbst.
Kleiner Tipp: chante beim Kochen ein Mantra deiner Wahl laut oder mental und erlebe bewusster, wie dir (und anderen) das Essen schmeckt.
Regelmäßig biete ich Mantrenabende an, um auch anderen diese wunderbare Erfahrung zu ermöglichen.
Wir erleben Mantren als harmonisierend, entspannend und wohltuend. Sie erzeugen in uns inneren Frieden, Gelassenheit und Freude.
Die Vibration des Klanges
Jede Silbe, jeder Klang, jeder Rhythmus hat eine spezielle Bedeutung und Wirkung. Das Mantra enthält somit eine bestimmte Information in Form einer Vibration. Wir lassen diese in uns schwingen, wenn wir es rezitieren. Die ständige Wiederholung bringt diese Information in jede Zelle. Es beeinflusst das Gehirn, die Psyche, die Gedankenströme, das Nervensystem, unser energetisches Feld.
Anhören:
Beispiele von gesungenen Mantren können Sie sich nachfolgend anhören.
Die Spieldauer beträgt jeweils 1 – 2 Minuten.
Mantren im Yoga-Unterricht
Beim Kundalini-Yoga chanten wir immer wieder für kurze Zeit Mantren, um uns zu zentrieren, innerlich auszurichten und einzustimmen. Manche Meditationen werden ebenfalls von einem Mantra begleitet: das still sitzen fällt dadurch leichter, der Geist wird fokussiert und die Konzentration erhöht. Wenn man sich einlässt, kann man dabei einen sehr tiefen meditativen Zustand erreichen. Nach der Meditation ist der Geist klarer und stiller.
Mantren & Rezitation
Sporadisch biete ich Workshops mit Mantren und Rezitation an.
Beim Mantrensingen chanten wir leichte, eingängige Mantren mit einfachen Melodien, die jeder gleich mitsingen kann. Die Texte gibt es falls gewünscht auf Papier. Dabei läuft begleitend Musik vom Band oder ich spiele das Harmonium.
Bei der Rezitation wird über längere Zeit ein Mantra oder Wort monoton hintereinander gesprochen. Der Geist hat keine Chance sich noch mit anderen Dingen zu beschäftigen und kommt zur Ruhe. Wenn wir neue Texte lernen, haben wir eine besondere Konzentration darauf.
Die eigene Stimme hat eine Heilwirkung, die nicht zu unterschätzen ist. Überwinden Sie Ihre Scham und Glaubenssätze – lassen Sie Ihre Stimme ertönen. Kinder lernen Mantren besonders schnell und benutzen sie gerne – sie sind ebenso willkommen wie alle Altersstufen.
Meine Kursteilnehmer erleben diese Zeit als sehr erhebend, ausgleichend und wohltuend.
Mantrensingen auf Youtube
Es gibt wunderbare Vertonungen von großen Musikern. Im Kundalini Yoga gibt es viele Stücke, die an unsere Hörgewohnheiten angepasst sind, aber auch die indischen Versionen sind wunderschön. Auf Youtube gibt es eine große Auswahl zum anhören. Bekannt sind Singh Kaur, Snatam Kaur, Mirabai Ceiba, Nirinjan Kaur (jun.), Bhai Harjinder Singh und Chardi Khala Jetta um nur wenige zu nennen.
Das Spektrum ist groß und vielseitig, jeder kann etwas für seinen Geschmack finden.
Ein Artikel zum Mantrensingen aus „Die Welt“:
„Forscher untersuchten die Speichelproben von Sängern spiritueller Lieder. Nach dem Singen war die Anzahl der Immunglobuline A, die in den Schleimhäuten sitzen und Krankheitserreger bekämpfen, stark gestiegen. Wenn die Sänger die gleiche Musik dagegen nur hörten, blieb die Anzahl der Antikörper unverändert. Schon nach dreißig Minuten Singen produziert unser Gehirn erhöhte Anteile von Beta-Endorphinen, Serotonin und Noradrenalin. Stresshormone wie zum Beispiel Cortisol werden praktischerweise gleich mitabgebaut. Kopfschmerzen verschwinden, unterdrückte Erinnerungen kommen hoch und das Energielevel erhöht sich. Menschen die singen, sind in der Regel lebenszufriedener und ausgeglichener und besitzen mehr Selbstbewusstsein. Beim regelmäßigen Singen verbinden sich die Synapsen im Gehirn neu – und machen den Sänger klüger. Viele Menschen scheuen sich zu singen. Sie haben in ihrer Kindheit beschämende Erfahrungen gemacht oder man hat ihnen eingeredet, sie könnten gar nicht singen. Forscher empfehlen genau aus diesem Grund einfache Mantren aus aller Welt.: „Wer sprechen kann, kann auch singen“. (Quelle: DIE WELT)“